Seit der Karwoche bietet der Pflanzenschutz-Warndienst der Landwirtschaftskammern (warndienst.at) ein bundesweites Prognosemodell zur Berechnung des möglichen Befalls von Halmbruch an Wintergetreide (Wintergerste, Winterweizen, Winterroggen und Wintertriticale) zum Zeitpunkt der Milchreife an. Für die Berechnung der Prognose ist es erforderlich, dass jeder Ackerbauer seinen Aussaattermin wählt. Bei der Interpretation der Ergebnisse ist außerdem zu beachten, ob der Bestand das relevante Entwicklungsstadium BBCH 32 bereits erreicht hat, oder nicht.
Die durch den Pilz Pseudocercosporella herpotrichoides hervorgerufen Halmbruchkrankheit ist die wichtigste Fruchtfolgekrankheit des Getreides in österreichischen Getreideanbaugebieten. Sie verursacht besonders nach feuchter und kühler Frühjahrs- und Sommerwitterung erhebliche Ernteschwierigkeiten, empfindliche Ertragsausfälle sowie indirekt eine mindere Qualität des Ernteproduktes. An jungen Pflanzen werden ab dem 3- bis 4-Blattstadium auf der äußeren Blattscheide dicht über der Bodenoberfläche unspezifische, fleckenartige Verbräunungen sichtbar, die bald nach innen übergreifen. Erst während der Schoßphase oder bei späterem Infektionsbeginn nach dem Ährenschieben, bilden sich auf dem Halm typische ovale, hellbraune, häufig dunkler umrandete Flecke ohne scharfe Abgrenzung zum gesunden Gewebe. Nach Form und Ausprägung werden sie als Medaillon- oder Augenflecke bezeichnet.
Die Prognose ist bereits auf warndienst.at abrufbar und soll Landwirte unterstützen, wenn die Schadschwelle bereits überschritten ist, rechtzeitig Entscheidungen zu treffen beziehungsweise Gegenmaßnahmen zu setzen.