Neues EU-Projekt zum Pflanzenschutz

Digitale Technologien zur Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft

Ein Artikel von aiz | 20.02.2024 - 16:21

An STELLA sind 14 Partner aus sieben Ländern beteiligt, darunter die Universität für Bodenkultur (BOKU).

Das Projekt, das im Rahmen des Programms Horizont Europa von der EU mit knapp 5 Mio. Euro finanziert wird, hat die Entwicklung eines umfassenden digitalen Systems zum Ziel, das künftig bei der frühzeitigen Warnung und Identifizierung von Quarantäne- und regulierten Pflanzenpathogenen sowie bei der Entwicklung von Reaktionsstrategien unterstützen soll. „Unser Projekt zielt darauf ab, Lösungen für die Überwachung und Bekämpfung von Schädlingen zu entwickeln, neue Methoden zu erproben und ihre Wirksamkeit in realen landwirtschaftlichen Systemen zur Sicherung von Pflanzen und Umwelt zu validieren“, erläutert Francesco Vuolo, Projektpartner vom Institut für Geomatik an der BOKU.

Im Rahmen dessen wird ein Schädlingsüberwachungssystem (PSS) entwickelt, das aus drei Teilen besteht - einem Frühwarnsystem, das innovative Schädlingsprognosemodelle sowie Sensoren des Internets der Dinge (IoT) integriert, einem Schädlingserkennungssystem, das auf ferngesteuerten Luftfahrtsystemen (RPAS), Fern- und Naherkundung, Bürgerwissenschaft und Fallen basiert sowie einem Schädlingsbekämpfungssystem, das geolokalisierte Hotspots identifiziert, um die Eindämmungs- und Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Das STELLA PSS-Projekt erstreckt sich über vier europäische Länder (Griechenland, Italien, Litauen, Frankreich) sowie Neuseeland. Über einen Zeitraum von drei Jahren wird sie auf Feld-, Betriebs- und regionaler Ebene in spezifischen Anwendungsfällen getestet, die Acker-, Obst- und Weinbaukulturen sowie ausgedehnte und schwer zugängliche Gebiete wie Wälder umfassen. Die Koordination der Implementierung, Durchführung und Evaluierung liegt in den Händen der BOKU.

„Dabei liegt unser Fokus auf der Verarbeitung von Fernerkundungsdaten und der Entwicklung von Algorithmen zur Erkennung und Vorhersage von Schädlingsaktivitäten - beispielsweise die Identifizierung von Ralstonia Solanacearum-Bakterien in ausgewählten italienischen Tomatenbetrieben“, erklärt Aleksandar Dujakovic, ein Arbeitspaket-Koordinator am BOKU-Institut für Geomatik, weiter. Neben der Nutzung modernster digitaler Technologien hat STELLA auch gleichzeitig das Ziel, die Citizen Science und das rowdsourcing in den ausgewählten Ländern zu fördern. Weitere Infos hier.