Aufwärtstrend für Bio-Lebensmittel sowohl in Europa als auch global

Ein Artikel von aiz | 23.02.2021 - 14:57
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© Pixabay/NickyPe

Der Bio-Markt in Europa legte um 8% auf 45 Mrd. Euro zu. 16,5 Mio. ha Fläche wurden in Europa biologisch bewirtschaftet, in der Europäischen Union waren es 14,6 Mio. ha. Mit fast 2,4 Mio. ha ist Spanien nach wie vor das Land mit der größten Bio-Fläche in Europa, gefolgt von Frankreich (2,2 Mio. ha) und Italien (2 Mio. ha), wie das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL und die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft AMI für den europäischen Bio-Sektor ermittelt haben.

Die Bio-Fläche nahm in Europa um über 0,9 Mio. ha und in der EU um über 0,8 Mio. ha zu, was einem Zuwachs von jeweils 5,9% entspricht. Das Wachstum im Jahr 2019 war somit langsamer als im Jahr zuvor, aber dennoch höher als zu Beginn der 2010er-Jahre. Im Jahr 2019 kamen in Frankreich fast 206.000 ha Bio-Fläche hinzu, in der Ukraine fast 159.000 ha und in Spanien mehr als 108.000 ha. Die Bio-Fläche machte 2019 in Europa 3,3% der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche und in der EU 8,1% aus. In Europa (und weltweit) wies Liechtenstein mit 41% den höchsten Bio-Anteil an der landwirtschaftlichen Nutzfläche auf, gefolgt von Österreich mit dem höchsten Bio-Flächenanteil von 26,1% in der EU. Zwölf europäische Länder gaben an, dass mindestens 10% ihrer Landwirtschaftsfläche biologisch bewirtschaftet werden.


Stetiges Wachstum beim Einzelhandelsumsatz

In Europa gab es fast 430.000 Bio-Produzenten und in der Europäischen Union über 343.000. Die Türkei ist das Land mit den meisten Betrieben (74.545), gefolgt von Italien (70.561). Die Anzahl der Produzenten in Europa wuchs 2019 um 2,8% und um 5% in der EU. Die Einzelhandelsumsätze in Europa beliefen sich auf 45 Mrd. Euro und auf 41,4 Mrd. Euro in der EU. Die Europäische Union ist nach den Vereinigten Staaten (44,7 Mrd. Euro) der zweitgrößte Binnenmarkt für Bio-Produkte. Das europäische Land mit dem größten Bio-Markt ist Deutschland (12 Mrd. Euro). Der europäische Markt verzeichnete 2019 ein Wachstum von 8%. Das größte Wachstum wurde in Frankreich (13,4%) verzeichnet. In den Jahren 2010 bis 2019 hat sich der Einzelhandelsumsatz in Europa und der EU mehr als verdoppelt.

In Europa gaben die Konsumenten 2019 pro Person 56 Euro für Bio-Lebensmittel aus, in der EU 84 Euro. Die Pro-Kopf-Verbraucherausgaben für Bio-Lebensmittel haben sich zwischen 2010 und 2019 verdoppelt. 2019 gaben die Dänen und die Schweizer am meisten für Bio-Lebensmittel aus (344 und 338 Euro pro Kopf). In den europäischen Ländern erreichen die Bio-Umsätze einen hohen Anteil am jeweiligen Gesamtmarkt. Dänemark hat mit 12,1% den höchsten Bio-Anteil weltweit, gefolgt von der Schweiz mit 10,4% und Österreich mit 9,3% im Jahr 2019.

Globaler Bio-Markt wächst weiter

Der globale Markt für Bio-Produkte belief sich 2019 auf über 106 Mrd. Euro. Die größten Märkte sind die Vereinigten Staaten (44,7 Mrd. Euro), gefolgt von Deutschland (12,0 Mrd. Euro) und Frankreich (11,3 Mrd. Euro), wie Daten aus inzwischen 187 Ländern im jüngsten statistischen Jahrbuch „The World of Organic Agriculture“ mit Zahlen für 2019 zum weltweiten Biolandbau von FiBL und dem Weltdachverband des Biolandbaus IFOAM - Organics International zeigen. 2019 gab es 3,1 Mio. Bio-Produzenten weltweit: Die führenden Länder waren Indien (1.366.000), Uganda (210.000) und Äthiopien (204.000). 72,3 Mio. ha landwirtschaftliche Nutzfläche wurden Ende 2019 biologisch bewirtschaftet. Das sind 1,6% oder 1,1 Mio. ha mehr als 2018.

Australien ist das Land mit der größten Bio-Landbaufläche (35,7 Mio. ha), gefolgt von Argentinien (3,7 Mio. ha) und Spanien (2,4 Mio. ha). Weltweit werden 1,5% der Landwirtschaftsfläche biologisch bewirtschaftet. Aufgrund der großen Fläche in Australien liegt die Hälfte der globalen Bio-Landwirtschaftsfläche in Ozeanien (36 Mio. ha), gefolgt von Europa (16,5 Mio. ha) und Lateinamerika (8,3 Mio. ha). In allen Kontinenten nahm die Bio-Landwirtschaftsfläche zu, außer in Asien (hauptsächlich aufgrund eines Rückgangs der biologischen Anbaufläche in China) und Ozeanien.